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(Automatische Ermittlung der Linearfaktoren)
 
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== Zeitreihenzuordnung ==
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= Zeitreihenzuordnung =
{{InArbeit}}
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Ab der Version Kalypso_12.11 wurde die Modellverwaltung von KalypsoHydrology um die Konfiguration und Verwaltung von Modellen
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zur Erzeugung gebietsbezogener Zeitreihen (kurz Gebietsmodelle = GM) erweitert. Ein GM definiert dabei im allgemeinen Sinn die Generierung einer Zeitreihe zu einem Teileinzugsgebiet. Daneben liegen Datensätze vor, die für das gesamte Modellgebiet herangezogen werden.
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In der Ansicht '''Zeitreihen-Zuordnungen''' erfolgt die Erstellung neuer Gebietsmodelle für die Simulation und die Zeitreihen werden zugeordnet. Für die möglichen Zuordnungen können die Zeitreihen-Typen aus der Liste '''Zeitreihen-Zuordnungen''' ausgewählt werden:
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[[File:Zeitreihenzuordnung Parametertyp.jpg|thumb|250px|Ansicht zu "Zeitreihenzuordnungen"]]
*Gebietsmodelle – Grasverdunstung [mm]
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Die Modellverwaltung von KalypsoHydrology wurde um die Konfiguration und Verwaltung von Modellen zur Erzeugung gebietsbezogener Zeitreihen (kurz Gebietsmodelle = GM) erweitert. Ein GM definiert dabei im allgemeinen Sinn die Generierung einer Zeitreihe zu einem Teileinzugsgebiet (z.B. Niederschlag). Daneben findet sich weiterhin die Möglichkeit für bestimmte Datentypen (z.B. Zufluss) eine direkte Zuordnung zwischen Zeitreihe und Modellelementen (z.B. Knoten) zu definierten.
*Gebietsmodelle – Mittlere Temperatur [°C]
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*Gebietsmodelle – Niederschlag [mm]
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*Zeitreihenzuordnung – Pegelmessung
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*Zeitreihenzuordnung – Speicherverdunstung
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*Zeitreihenzuordnung – Zufluss Knoten
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==== Gebietsmodelle ====
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Die Zeitreihenzuordnungen werden dabei unabhängig von den Simulation definiert und können in verschieder Kombination verwendet werden. Die Zeitreihenzuordnung verwendet als Eingangsdaten die Zeitreihen aus der [[Zeitreihen/hydrology/de|Zeitreihenverwaltung]] ).
[[File:Zeitreihenzuordnung Parametertyp.jpg|thumb|400px|Ansicht zu "Zeitreihenzuordnungen"]]
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Eine einmal definierte Zuordnung kann für die Erzeugung beliebiger Rechenvarianten wiederverwendet werden. Die bisher notwendige aufwändige manuelle Zuordnung von Teileinzugsgebieten zu (Niederschlags-, Temperatur- und Verdunstungs-) Zeitreihen entfällt.
  
Durch ein Gebietsmodell erfolgt die Zuordnung von (gemessenen) Daten zu Teileinzugsgebieten (z.B. Gebietsniederschlagsmodell). Unabhängig von einer Rechenvariante definiert der Anwender ein oder mehrere Gebietsmodelle in der Ansicht der '''Zeitreihen-Zuordnung''' im Modell (siehe Abbildung [[:File:Zeitreihenzuordnung Parametertyp.jpg|''Ansicht zu "Zeitreihenzuordnungen"'']]). Ein Gebietsmodell bezieht sich dabei auf einen zuvor definierten Datensatz an (Mess-) Zeitreihen. Die Daten werden in der Ansicht ''Zeitreihen'' verwaltet (siehe: [[Zeitreihen/hydrology/de| '''Zeitreihen''']] ). Beim Anlegen einer Rechenvariante wählt der Anwender die zu verwendenden GMe aus. Für jede Art von Klimadaten (Niederschlag, Verdunstung, Temperatur, …), ist dabei ein passendes GM auszuwählen. Die für die Berechnung benötigten Zeitreihen (z.B. Niederschläge) werden vom GM teilgebietsbezogen generiert und automatisch innerhalb der Rechenvariante abgelegt und referenziert.
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Beim Anlegen einer Simulation ordnet der Anwender die zu verwendenden Zeitreihenzuordnungen bzw. Gebietsmodelle an. Für jede Simulation muss ein Satz von Zeitreihenzuordnungen (Niederschlag, Verdunstung, Temperatur, Zuflüsse, usw.) angegeben werden. Die für die Berechnung benötigten Zeitreihen (z.B. Niederschläge) werden zur Rechenzeit vom GM teilgebietsbezogen generiert und automatisch innerhalb der Simulationsdaten abgelegt und referenziert.
Ein einmal definiertes GM kann für die Erzeugung beliebiger Rechenvarianten wiederverwendet werden. Die bisher notwendige aufwändige manuelle Zuordnung von Teileinzugsgebieten zu (Niederschlags-, Temperatur- und Verdunstungs-) Zeitreihen entfällt.
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Ändern sich die einem Gebietsmodell zugrunde liegenden Zeitreihen innerhalb der Zeitreihenverwaltung (z.B. Verlängern einer Zeitreihe, Korrektur von Einzelwerten u.ä.), kann das Gebietsmodell erneut ausgeführt werden, um die gebietsbezogenen Zeitreihen einer Rechenvariante zu aktualisieren.
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Darüber hinausgehend wird beim Starten einer Berechnung automatisch geprüft (z.B. anhand des Dateidatums der beteiligten Zeitreihen), ob eine Neuberechnung der Gebietsmodelle erforderlich ist. Ist dies der Fall, wird der Benutzer darauf aufmerksam gemacht und das Gebietsmodell ggf. neu berechnet.
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Bei den Gebietsmodellen können folgende Aktionen ausgewählt werden (siehe Abbildung [[:File:Zeitreihenzuordnung Parametertyp.jpg|''Ansicht zu "Parametertyp"'']]):
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=====Variabler Zeitbezug von Gebietsmodellen=====
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Da die Zuordnungen bei jeder Simulation neu ausgewertet werden, werden Änderungen an den zugrunde liegenden Zeitreihen innerhalb der Zeitreihenverwaltung (z.B. Verlängern einer Zeitreihe, Korrektur von Einzelwerten u.ä.) automatisch aktualisiert.
Für die Bildung von langjährigen Gebietszeitreihen bei der Langzeitkalibrierung reicht ein einfaches Gebietsmodelle i.A. nicht aus, da die eingehenden (Mess-)daten üblicherweise nicht vollständig für längere Zeiträume vorliegen (Messwertausfälle, Neu- bzw. Umbau von Stationen usw.).
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Zu diesem Zweck kann jedem Gebietsmodell (optional) zusätzlich ein Gültigkeitszeitraum zugewiesen werden. Durch Kombination mehrerer solcher zeitbezogener Gebietsmodelle kann dann ein über die Zeit variables Gesamtgebietsmodell definiert werden.
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Ein solchermaßen definiertes Gesamtgebietsmodell kann wie ein normales Gebietsmodell zur Erzeugung einer Rechenvariante verwendet werden. Für ein solches Gesamt-GM wird bei der Bildung einer Gebietszeitreihe für jeden Zeitschritt das jeweils gültige GM verwendet.
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In der Ansicht '''Zeitreihen-Zuordnungen''' erfolgt die Erstellung neuer Gebietsmodelle oder Zeitreihenzuordnungen. Für die möglichen Zuordnungen kann die Art der Zuordnung aus der Liste '''Zeitreihen-Zuordnungen''' ausgewählt werden:
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*Gebietsmodelle - Grasverdunstung [mm]
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*Gebietsmodelle - Mittlere Temperatur [°C]
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*Gebietsmodelle - Niederschlag [mm]
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*Zeitreihenzuordnung - Pegelmessung
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*Zeitreihenzuordnung - Speicherverdunstung
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*Zeitreihenzuordnung - Zufluss Knoten
  
=====Neues Gebietsmodell (Lineare Summe)=====
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{{Clear}}
[[File:Zeitreihenzuordnung Bearbeite Gebietsmodell.jpg|thumb|400px|Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineare Summe)"]]
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== einfache Zeitreihenzuordnungen ==
(siehe Abbildung [[:File:Zeitreihenzuordnung Bearbeite Gebietsmodell.jpg|''Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineare Summe)"'']]): Hier kann eine manuelle Eingabe der Faktoren erfolgen (Anteil der Niederschlagsstation auf dem Teilgebiet). Jeder Zeitschritt i einer Gebietszeitreihe wird wie folgt berechnet:
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[[File:Hydrology_Dialog_Zeitreihenzuordnung.png|thumb|250px|Bearbeiten einer  "Zeitreihenzuordnung"]]
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Bei einer einfachen Zeitreihenzuordnung (Pegelganglinien, Zuflüsse und Speicherverdunstung) erfolgt eine eine-zu-eins Zuordnung zwischen einer Zeitreihe aus der [[Zeitreihen/hydrology/de|Zeitreihenverwaltung]] und einem Modellelement. Sowohl beim neu Anlegen als auch beim Editieren erhält der Anwender einen Dialog, in welchem alle Modellelemente (z.B. Modellknoten bei der Zuordnung der Pegelmessung) in einer Tabelle aufgelistet werden. Durch Doppelklick in die zweite Spalte der Tabelle kann die zuzuordnende Zeitreihe ausgewählt werden.
  
tg(i) = Summe( fn * tzn(i) )
+
{{Clear}}
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== Gebietsmodelle ==
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Ein Gebietsmodell definiert die Zuordnung einer (Niederschlags-)Zeitreihe zu einem Teileinzugsgebiet. Dabei können grundsätzlich die teileinzugsbezogenen Zeitreihen auf beliebige Art generiert werden.
  
mit:
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Implementiert sind zur Zeit seitens Kalypso die folgenden Verfahren:
* tg die Gebietszeitreihe,
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* i den Zeitschritt,
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* tz1 bis tzn die Eingangs-(Mess-)Zeitreihen und
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* f1 bis fn deren Linearfaktoren
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=====Neues Gebietsmodell (Lineare Summe) durch Thiessen Methode=====
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[[File:Zeitreihenzuordnung Bearbeite Gebietsmodell.jpg|thumb|250px|Dialog zum Neu Anlegen ("Neues Gebietsmodell (Lineare Summe)") oder Editieren eines Gebietsmodells vom Typ ''Lineare Summe'']]
[[File:Zeitreihenzuordnung Thiessen Verfahren.jpg|thumb|400px|Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineare Summe) durch Thiessen Methode"]]
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; Lineare Summe
Hier erfolgt die Berechnung der Thiessen-Verteilung automatisch. Die Teilgebiete können durch mehrere Stationen geschnitten werden. (siehe Abbildung [[:File:Zeitreihenzuordnung Thiessen Verfahren.jpg|''Neues Gebietsmodell (Lineare Summe) durch Thiessen Methode"'']])  
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: Kombination einer/mehrere Ausgangszeitreihen (aus der [[Zeitreihen/hydrology/de|Zeitreihenverwaltung]]) über Linearfaktoren zur Gebietszeitreihe. Jeder Zeitschritt ''i'' einer Gebietszeitreihe wird wie folgt berechnet: ''tg(i) = Summe( fn * tzn(i) )'' mit:
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:* ''tg'' die Gebietszeitreihe,
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:* ''i'' den Zeitschritt,
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:* ''tz1'' bis ''tzn'' die Eingangs-(Mess-)Zeitreihen und
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:* ''f1'' bis ''fn'' deren Linearfaktoren
  
=====Neues Gebietsmodell (Lineares Summe) durch Inverse Distanz Gewichtungs-Verfahren (IDW)=====
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{{Clear}}
[[File:Zeitreihenzuordnung Inverse Distanz Gewichtungs-Verfahren.jpg|thumb|400px|Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineares Summe) durch Inverse Distanz Gewichtungs-Verfahren (IDW)"]]
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[[File:Zeitreihenzuordnung Bearbeite Gesamtgebietsmodell.jpg|thumb|250px|Ansicht zu "Neues Gesamtgebietsmodell"]]
Der Modellierer bestimmt wie viel Stationen maximal bei den IDW-Verfahren verwendet werden.
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; Gesamtgebietsmodell
(siehe Abbildung [[:File:Zeitreihenzuordnung Inverse Distanz Gewichtungs-Verfahren.jpg|''Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineares Summe) durch Inverse Distanz Gewichtungs-Verfahren (IDW)"'']])
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: (Zeitliche) Kombination mehrerer (Teil-)Gebietsmodelle. Für die Bildung von langjährigen Gebietszeitreihen bei der Langzeitkalibrierung reicht ein einfaches Gebietsmodell i.d.R. nicht aus, da die eingehenden (Mess-)daten üblicherweise nicht vollständig für längere Zeiträume vorliegen (Messwertausfälle, Neu- bzw. Umbau von Stationen usw.). Zu diesem Zweck kann jedem Gebietsmodell (optional) zusätzlich ein Gültigkeitszeitraum zugewiesen werden. Durch Kombination mehrerer solcher zeitbezogener Gebietsmodelle kann dann ein über die Zeit variables Gesamtgebietsmodell definiert werden.
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: Ein solchermaßen definiertes Gesamtgebietsmodell kann wie ein normales Gebietsmodell zur Erzeugung einer Rechenvariante verwendet werden. Für ein solches Gesamt-GM wird bei der Bildung einer Gebietszeitreihe für jeden Zeitschritt das jeweils gültige GM verwendet.
  
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{{Clear}}
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Über die Aktionen ''Neues Gebietsmodell (Lineare Summe)'' bzw. ''Neues Gesamtgebietsmodell'' werden entsprechend neue Gebietsmodelle angelegt, der Anwender kann in diesem Fall alle Parameter in Detail bearbeiten. Beim Editieren eines Gebietsmodell über die entsprechende Aktion in der Ansicht ''Eigenschaften'' des GM erscheinen die gleichen Editieroptionen. 
  
=====Neues Gesamtgebietsmodell=====
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{{Clear}}
[[File:Zeitreihenzuordnung Bearbeite Gesamtgebietsmodell.jpg|thumb|400px|Ansicht zu "Neues Gesamtgebietsmodell"]]
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{{Info_tip|Die Felder ''Zeitschritt [min]'' und ''Zeitstempel [hh:mm:ss] (nur Tageswerte)'' des Dialogs ''Bearbeite Gebietsmodell'' (siehe Abbildung [[:File:Zeitreihenzuordnung_Bearbeite_Gebietsmodell.jpg|''Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineare Summe")'']]) müssen ausgefüllt werden, da sonst später die Simulation abbricht. Bei einem Zeitstempel von 7:30 (DWD Messdaten) werden die Werte um einen Tag zurück datiert. Bei einer anderen Zeitangabe, werden die Daten für den angegebenen Tag angerechnet.
Ein Gesamtgebietsmodell kann aus mehreren Gebietsmodellen zusammengestellt werden. Bei den Zeitreihen-Zuordnungen kann jeweils eine ''Neue Zuordnung'' vorgenommen werden. (siehe Abbildung [[:File:Zeitreihenzuordnung Bearbeite Gesamtgebietsmodell.jpg|''Ansicht zu "Neues Gesamtgebietsmodell"'']])
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}}
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{{Info_tip|Gebietsmodelle Grasverdunstung und mittlere Temperatur werden nur einmal für die Langzeit und Kurzzeitrechenvarianten mit dem Tageswert Zeitstempel erstellt.}}
  
[[File:Zeitreihenzuordnung Gebietsmodell.jpg|thumb|400px|Ansicht zu "Gebietsmodell"]]
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{{Clear}}
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{{Info_tip|Die Felder ''Zeitschritt [min]'' und ''Zeitstempel [hh:mm:ss] (nur Tageswerte)'' des Fensters ''Bearbeite Gebietsmodell'' (siehe Abbildung [[:File:Zeitreihenzuordnung_Bearbeite_Gebietsmodell.jpg|''Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineare Summe")'']]) müssen ausgefüllt werden, da sonst später die Simulation abbricht.<br />
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== Automatische Ermittlung der Linearfaktoren ==
<br />
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Die Felder ''Gültig von'' und ''Gültig bis'' des Fensters ''Thiessen Verfahren'' (siehe Abbildung [[:File:Zeitreihenzuordnung Thiessen Verfahren.jpg|''Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineare Summe) durch Thiessen Methode"'']]) müssen ausgefüllt werden. Hierdurch findet eine Überprüfung statt, ob die hinterlegten Zeitreihen für alle Stationen den (Gültigkeits-)Zeitraum abdecken oder ein Gesamtmodell aus mehreren Gebietsmodellen erstellt werden soll, um die vorliegenden Zeitreihen optimal zu nutzen.
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}}
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==== Zeitreihenzuordnungen ====
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Zusätzlich zur manuellen Eingabe der Linearfaktoren kann eine Zuordnung über die Lage der Messstationen erfolgen., falls diese eingegeben wurde. Zurzeit stehen hierzu zwei Verfahren zur Verfügung:
Für die Erstellung eines neuen Projektes ist es notwendig die aufbereiteten diskreten Zeitreihen einzuladen. Siehe hierzu [[Zeitreihen/ZeitreihenImport/hydrology/de|Import von Zeitreihen]].
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{{Clear}}
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[[File:Zeitreihenzuordnung Thiessen Verfahren.jpg|thumb|250px|Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineare Summe) durch Thiessen Methode"]]
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; Ermitteln der Linearfaktoren mit der Thiessen Methode
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: Bei der Thiessen-Methode wird für jede zu verwendende Station das Thiessen-Polygon ermittelt. Die Linearfaktoren für ein Teilgebiet berechnen sich dann aus dem flächengewichteten Anteil der Überschneidung jedes Thiessen-Polygons mit der Teilgebietsfläche.
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{{Clear}}
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[[File:Zeitreihenzuordnung Inverse Distanz Gewichtungs-Verfahren.jpg|thumb|250px|Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineares Summe) durch Inverse Distanz Gewichtungs-Verfahren (IDW)"]]
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; Ermitteln der Linearfaktoren mit der IDW-Methode
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: Die Inverse-Distanzmethode (Inverse Distance Method) bestimmt die Linearfaktoren indem zunächst die ''n'' nächsten Stationen zu einem Teilgebiet ermittelt werden. Die Linearfaktoren berechnen sich dann jeweils als das Reziprok der Distanz zwischen Teilgebiet und den Stationen.
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: Der Modellierer kann auswählen, wie viele Stationen (='n') maximal bei den IDW-Verfahren pro Teileinzugsgebiet verwendet werden sollen.
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 +
{{Clear}}
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Der Anwender kann bei beiden Verfahren auswählen, welche Zeitreihen für die Ermittlung der Linearfaktoren berücksichtigt werden sollen.
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Bei beiden Verfahren wird die Summe der Linearfaktoren für ein Teileinzugsgebiet auf 1 normiert.
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{{Clear}}
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{{Info_tip|Die Felder ''Gültig von'' und ''Gültig bis'' des Dialogs ''Thiessen Verfahren'' (siehe Abbildung [[:File:Zeitreihenzuordnung Thiessen Verfahren.jpg|''Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineare Summe) durch Thiessen Methode"'']]) müssen ausgefüllt werden. Hierdurch findet eine Überprüfung statt, ob die hinterlegten Zeitreihen für alle Stationen den (Gültigkeits-)Zeitraum abdecken oder ein Gesamtmodell aus mehreren Gebietsmodellen erstellt werden soll, um die vorliegenden Zeitreihen optimal zu nutzen.
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}}
  
 
[[Category:Hydrology/de]]
 
[[Category:Hydrology/de]]
 
{{Languages|Zeitreihenzuordnung/hydrology}}
 
{{Languages|Zeitreihenzuordnung/hydrology}}

Latest revision as of 16:06, 7 February 2017

Contents

[edit] Zeitreihenzuordnung

Ansicht zu "Zeitreihenzuordnungen"

Die Modellverwaltung von KalypsoHydrology wurde um die Konfiguration und Verwaltung von Modellen zur Erzeugung gebietsbezogener Zeitreihen (kurz Gebietsmodelle = GM) erweitert. Ein GM definiert dabei im allgemeinen Sinn die Generierung einer Zeitreihe zu einem Teileinzugsgebiet (z.B. Niederschlag). Daneben findet sich weiterhin die Möglichkeit für bestimmte Datentypen (z.B. Zufluss) eine direkte Zuordnung zwischen Zeitreihe und Modellelementen (z.B. Knoten) zu definierten.

Die Zeitreihenzuordnungen werden dabei unabhängig von den Simulation definiert und können in verschieder Kombination verwendet werden. Die Zeitreihenzuordnung verwendet als Eingangsdaten die Zeitreihen aus der Zeitreihenverwaltung ). Eine einmal definierte Zuordnung kann für die Erzeugung beliebiger Rechenvarianten wiederverwendet werden. Die bisher notwendige aufwändige manuelle Zuordnung von Teileinzugsgebieten zu (Niederschlags-, Temperatur- und Verdunstungs-) Zeitreihen entfällt.

Beim Anlegen einer Simulation ordnet der Anwender die zu verwendenden Zeitreihenzuordnungen bzw. Gebietsmodelle an. Für jede Simulation muss ein Satz von Zeitreihenzuordnungen (Niederschlag, Verdunstung, Temperatur, Zuflüsse, usw.) angegeben werden. Die für die Berechnung benötigten Zeitreihen (z.B. Niederschläge) werden zur Rechenzeit vom GM teilgebietsbezogen generiert und automatisch innerhalb der Simulationsdaten abgelegt und referenziert.

Da die Zuordnungen bei jeder Simulation neu ausgewertet werden, werden Änderungen an den zugrunde liegenden Zeitreihen innerhalb der Zeitreihenverwaltung (z.B. Verlängern einer Zeitreihe, Korrektur von Einzelwerten u.ä.) automatisch aktualisiert.

In der Ansicht Zeitreihen-Zuordnungen erfolgt die Erstellung neuer Gebietsmodelle oder Zeitreihenzuordnungen. Für die möglichen Zuordnungen kann die Art der Zuordnung aus der Liste Zeitreihen-Zuordnungen ausgewählt werden:

  • Gebietsmodelle - Grasverdunstung [mm]
  • Gebietsmodelle - Mittlere Temperatur [°C]
  • Gebietsmodelle - Niederschlag [mm]
  • Zeitreihenzuordnung - Pegelmessung
  • Zeitreihenzuordnung - Speicherverdunstung
  • Zeitreihenzuordnung - Zufluss Knoten

[edit] einfache Zeitreihenzuordnungen

Bearbeiten einer "Zeitreihenzuordnung"

Bei einer einfachen Zeitreihenzuordnung (Pegelganglinien, Zuflüsse und Speicherverdunstung) erfolgt eine eine-zu-eins Zuordnung zwischen einer Zeitreihe aus der Zeitreihenverwaltung und einem Modellelement. Sowohl beim neu Anlegen als auch beim Editieren erhält der Anwender einen Dialog, in welchem alle Modellelemente (z.B. Modellknoten bei der Zuordnung der Pegelmessung) in einer Tabelle aufgelistet werden. Durch Doppelklick in die zweite Spalte der Tabelle kann die zuzuordnende Zeitreihe ausgewählt werden.

[edit] Gebietsmodelle

Ein Gebietsmodell definiert die Zuordnung einer (Niederschlags-)Zeitreihe zu einem Teileinzugsgebiet. Dabei können grundsätzlich die teileinzugsbezogenen Zeitreihen auf beliebige Art generiert werden.

Implementiert sind zur Zeit seitens Kalypso die folgenden Verfahren:

Dialog zum Neu Anlegen ("Neues Gebietsmodell (Lineare Summe)") oder Editieren eines Gebietsmodells vom Typ Lineare Summe
Lineare Summe
Kombination einer/mehrere Ausgangszeitreihen (aus der Zeitreihenverwaltung) über Linearfaktoren zur Gebietszeitreihe. Jeder Zeitschritt i einer Gebietszeitreihe wird wie folgt berechnet: tg(i) = Summe( fn * tzn(i) ) mit:
  • tg die Gebietszeitreihe,
  • i den Zeitschritt,
  • tz1 bis tzn die Eingangs-(Mess-)Zeitreihen und
  • f1 bis fn deren Linearfaktoren
Ansicht zu "Neues Gesamtgebietsmodell"
Gesamtgebietsmodell
(Zeitliche) Kombination mehrerer (Teil-)Gebietsmodelle. Für die Bildung von langjährigen Gebietszeitreihen bei der Langzeitkalibrierung reicht ein einfaches Gebietsmodell i.d.R. nicht aus, da die eingehenden (Mess-)daten üblicherweise nicht vollständig für längere Zeiträume vorliegen (Messwertausfälle, Neu- bzw. Umbau von Stationen usw.). Zu diesem Zweck kann jedem Gebietsmodell (optional) zusätzlich ein Gültigkeitszeitraum zugewiesen werden. Durch Kombination mehrerer solcher zeitbezogener Gebietsmodelle kann dann ein über die Zeit variables Gesamtgebietsmodell definiert werden.
Ein solchermaßen definiertes Gesamtgebietsmodell kann wie ein normales Gebietsmodell zur Erzeugung einer Rechenvariante verwendet werden. Für ein solches Gesamt-GM wird bei der Bildung einer Gebietszeitreihe für jeden Zeitschritt das jeweils gültige GM verwendet.

Über die Aktionen Neues Gebietsmodell (Lineare Summe) bzw. Neues Gesamtgebietsmodell werden entsprechend neue Gebietsmodelle angelegt, der Anwender kann in diesem Fall alle Parameter in Detail bearbeiten. Beim Editieren eines Gebietsmodell über die entsprechende Aktion in der Ansicht Eigenschaften des GM erscheinen die gleichen Editieroptionen.

[edit] Automatische Ermittlung der Linearfaktoren

Zusätzlich zur manuellen Eingabe der Linearfaktoren kann eine Zuordnung über die Lage der Messstationen erfolgen., falls diese eingegeben wurde. Zurzeit stehen hierzu zwei Verfahren zur Verfügung:

Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineare Summe) durch Thiessen Methode"
Ermitteln der Linearfaktoren mit der Thiessen Methode
Bei der Thiessen-Methode wird für jede zu verwendende Station das Thiessen-Polygon ermittelt. Die Linearfaktoren für ein Teilgebiet berechnen sich dann aus dem flächengewichteten Anteil der Überschneidung jedes Thiessen-Polygons mit der Teilgebietsfläche.
Ansicht zu "Neues Gebietsmodell (Lineares Summe) durch Inverse Distanz Gewichtungs-Verfahren (IDW)"
Ermitteln der Linearfaktoren mit der IDW-Methode
Die Inverse-Distanzmethode (Inverse Distance Method) bestimmt die Linearfaktoren indem zunächst die n nächsten Stationen zu einem Teilgebiet ermittelt werden. Die Linearfaktoren berechnen sich dann jeweils als das Reziprok der Distanz zwischen Teilgebiet und den Stationen.
Der Modellierer kann auswählen, wie viele Stationen (='n') maximal bei den IDW-Verfahren pro Teileinzugsgebiet verwendet werden sollen.

Der Anwender kann bei beiden Verfahren auswählen, welche Zeitreihen für die Ermittlung der Linearfaktoren berücksichtigt werden sollen. Bei beiden Verfahren wird die Summe der Linearfaktoren für ein Teileinzugsgebiet auf 1 normiert.

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